Wie lässt sie sich verbinden? Gerhard Brenndörfer führt eine der größten B2B-Kommunikationsagenturen Vorarlbergs und erklärt die Herausforderungen
Statt on- oder offline heißt es schon lange sowohl als auch. In eine durchdachte Strategie gehören alle relevanten Kanäle, davon ist auch Kommunikationsexperte Gerhard Brenndörfer überzeugt: „Es geht heute mehr denn je um eine ganzheitliche Kommunikationssicht. Das bedeutet, dass alle Aspekte der Kommunikation eines Unternehmens oder einer Marke berücksichtigt werden müssen, um eine einheitliche Markenidentität zu schaffen.“ Dennoch fällt es vielen Unternehmen schwer, die Balance zu finden und die Kanäle abzustimmen. Eine goldene Regel, die für alle funktioniert, gibt es nicht, aber der Tipp vom Profi lautet: „Im Zentrum jeder Überlegung stehen die Kund:innen. Bevor sie Kaufentscheidung treffen, durchlaufen sie viele verschiedene Kontaktpunkte zu einem Unternehmen – die sogenannte Customer Journey. Ziel ist es, die Bedürfnisse und Erwartungen der Kund:innen zu verstehen und zu erfüllen, um eine positive Erfahrung zu schaffen.“

Jeder Kanal hat seine Stärken
Die nächste Frage lautet: Wie befüllt man seine Kanäle mit Leben? Zuallererst lernt man die potenziellen Zielgruppen kennen, um dann Kanäle, Content, Design und Tone of Voice aufzubauen. Jeder Kanal hat seine Stärken und sein Publikum. Die einen lesen Zeitung, die anderen scrollen durch den News-Feed. „Will man junge Menschen erreichen, wird eine Zeitungsanzeige kaum funktionieren, und Soziale Medien eher die richtige Wahl sein. Rund 30 % der Generation Z haben in ihrem Leben noch nie lineares Fernsehen gesehen und trotzdem haben die meisten Unternehmen Streaming, Connected TV und Co nicht auf ihrem Schirm. Ich will damit sagen, wir müssen genauso neue Technologien ausprobieren und klassische Medien dort nutzen, wo sie ihre Stärken ausspielen.“
Kreation vor Media
Wenn es um das Thema Daten geht, hat Gerhard Brenndörfer einen klaren Standpunkt: „Kreation vor Media. Das heißt, dass eine gute Idee und ein stringentes Konzept über alle Kanäle hinweg funktionieren. Das wird sich nie ändern.“ Daten fließen in der Agentur vor und nach dem kreativen Prozess ein, denn sie liefern viele Informationen über Nutzer:innen und deren Verhalten. Die werden über unterschiedliche Datenquellen und Datenmodellen verarbeitet und zum Beispiel beim digitalen Mediaeinkauf für detailliertes Targeting oder kontextuelle Platzierungen verwendet. „Da haben digitale Kanäle einen klaren Vorteil. In Zukunft kann es durchaus sein, dass wir Daten und künstliche Intelligenz auch schon während des kreativen Prozesses nutzen, weil sie uns helfen können, gute Ideen zu entwickeln.“
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