Man kennt den Satz: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
Flora (19 J.) hat den Willen. Nur der Weg ist noch nicht zu sehen. Ihre Mutter besitzt ein Atelier – ein Ort, an dem Flora schon als Kind zwischen Leinwänden und Farben zuhause war. 2024 liegt die Schule hinter ihr, das Leben vor ihr, und Flora weiß: Kunst, Design, irgendwas Kreatives – das wäre es. Aber wie?

Nach dem Schulabschluss reißt plötzlich eine Lücke auf – Zeit, die gefüllt werden will. Flora will nicht einfach abwarten. Sie macht einen Kurs in München, ein erster Schritt in Richtung Zukunft. Dann stolpert sie über den neuen Diplomlehrgang „Digital Arts and Media Designer:in“ am Digital Campus Vorarlberg. Die Inhalte sprechen sie an, das Zeitfenster passt und sie meldet sich an.
Im Februar 2024 geht es los: Farben, Formen, Typografie – alles neu, alles aufregend. Sie arbeitet sich durch Adobe-Programme – Illustrator, InDesign, Photoshop, die allmählich vertraute Werkzeuge werden. „Für mich waren nicht nur die Programme interessant, sondern vor allem die Art, wie wir im Kurs über Kreativität nachgedacht haben. Wir durften mit dem Lasercutter, dem 3D-Drucker und in der Schriftgestaltung experimentieren“, erzählt sie.
Gleichzeitig läuft die Bewerbungsfrist für die Kunsthochschule in Wien. Sie bewirbt sich, doch wird abgelehnt. „Mein Portfolio war einfach noch nicht ausgereift“, sagt Flora. Sie klingt nicht verbittert, sondern wie jemand, der das Spiel verstanden hat.
Doch ein paar Monate später hat sich das geändert. Der Kurs hat ihr nicht nur das Handwerk, sondern auch das Selbstbewusstsein gegeben, es noch einmal zu versuchen.
Diesmal zieht es sie nach Italien, an die NABA in Mailand.
„Mein Traum war es immer, in Italien an einer Kunsthochschule zu studieren. Warum nicht probieren?“
Flora arbeitet parallel zum Lehrgang selbstständig an ihrem neuen Portfolio. Und sie merkt selbst: Jetzt passt es. Sie bewirbt sich – und wird genommen. Nicht nur das: Sie bekommt sogar ein Stipendium. „Ich konnte es kaum glauben, meine Eltern waren unglaublich stolz.“ Heute versteht Flora, warum es bei der Bewerbung in Wien nicht geklappt hat: „Wenn ich mein erstes und mein jetziges Portfolio vergleiche, ist der Unterschied riesig. Ohne das im Kurs erlernten Know-how hätte ich das nie geschafft.“
Im September 2025 geht es los. Umzug, Abschied, Neuanfang. Zum Ende des Interviews setzt sich Flora noch einmal auf den Platz, an dem sie während des Lehrgangs so oft gesessen hat. Sie fährt den Computer hoch, loggt sich in ihr Profil ein und klickt sich durch ihre Dateien und Programme. Bald wird sie das alles an einer echten Kunsthochschule tun. Wir wünschen ihr viel Glück!