Lukas Österle ist Absolvent des Green Marketing Kurses und seit knapp zwei Jahren bei ALPLA als Sustainability Communications Manager tätig. Im Interview erzählt er uns wie er privat und beruflich das Thema Nachhaltigkeit lebt.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in deinem Leben?
Eine sehr große Rolle, sowohl privat als auch beruflich. Ich bin überzeugt, dass wir als Gesellschaft nicht drumherum kommen, zentrale Aspekte unseres Lebens anzupassen. Um das Klima zu schonen, fahre ich zum Beispiel mit dem Rad zur Arbeit, fliege nur mehr alle paar Jahre in den Urlaub, habe meinen Konsum deutlich zurückgeschraubt und ernähre mich fast ausschließlich vegetarisch bzw. vegan. Zudem nutze ich bei Geschäftsreisen vermehrt den Zug. Wie ihr seht, gibt es viele Wege, Nachhaltigkeit zu Leben und das Klima zu schonen. Am besten fängt man irgendwo an und baut die Bereiche Schritt für Schritt aus. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das ist gar nicht so schwer und so schaffen wir es hoffentlich, dass auch zukünftige Generationen noch eine lebenswerte Erde vorfinden.
Was macht ein Sustainability Communication Manager?
Kurz gesagt bin ich als Sustainability Communications Manager dafür zuständig, die oft komplexen Nachhaltigkeitsthemen – gerade, wenn es wie bei ALPLA um Kunststoff geht – verständlich nach innen und außen zu kommunizieren. Ein großer Teil davon ist der Nachhaltigkeitsbericht, der bisher alle zwei Jahre erschienen ist und zukünftig aufgrund einer EU-Verordnung jährlich erstellt wird. Darin berichten wir über unsere Tätigkeiten in den drei Bereichen Ökologie und Umweltauswirkungen, Mensch und Gesellschaft sowie Ökonomie und Technik.
Daneben gilt es, Pressemeldungen aufzubereiten, Blogbeiträge zu schreiben, Kundenanfragen zu beantworten und vieles mehr. So betreibt unser CEO Philipp Lehner seit Mitte 2022 einen TikTok-Kanal, auf dem er der Gen Z die Vorteile und Benefits von Kunststoff näherbringt. Auch hier bin ich in der Vorbereitung und Themenfindung miteingebunden. Es wir also nie langweilig, gerade weil das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird.
Welchen Stellenwert spielt Nachhaltigkeit bei euch in der Firma weltweit und vor Ort in Vorarlberg?
Wie schon meine vorherige Antwort zeigt, spielt die Nachhaltigkeit bei ALPLA seit vielen Jahren eine große Rolle. Kunststoff ist meist die beste Alternative mit Blick auf den CO2-Fußabdruck. Auch für uns ist dabei wichtig, dass Kunststoff nicht in der Umwelt landet, da der Wertstoff sonst aus dem Kreislauf verschwindet. Aus diesem Grund investieren wir jährlich rund 50 Millionen Euro in den Ausbau unserer Recyclingaktivitäten weltweit. Denn durch den Einsatz von Recyclingmaterial kann der bereits sehr gute CO2-Fußabdruck von PET-Flaschen im Vergleich zu Glas-Flaschen noch einmal deutlich optimiert werden.
Neben dem wichtigen Bereich Recycling hat auch der Bereich Energie für ALPLA hohe Priorität. Alle Werke in Österreich und vielen anderen Ländern werden bereits mit erneuerbarer Energie betrieben und es ist geplant, dies stetig auszubauen.
Auch in Vorarlberg werden zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit umgesetzt, wie zum Beispiel Fahrradaktionen für die Beschäftigten und Aufladestationen für Elektroautos. Außerdem findet jedes Jahr eine große Reinigungsaktion statt, bei der viele Mitarbeitende das Gelände rund um das Headquarter in Hard säubern.
Kann Einwegplastik denn nachhaltig sein und wie grenzt ihr euch von Greenwashing ab?
Ja, absolut, besonders bei Flaschen. PET-Flaschen haben in der Regel den niedrigsten CO2-Fußabdruck. Dies liegt daran, dass PET bereits bei ca. 260 Grad schmilzt, und somit weniger Energie benötigt wird im Vergleich zur Verarbeitung von Glas (Schmelzpunkt bei ca. 1.600 Grad). Außerdem ist das Gewicht von PET geringer und beeinflusst den Transport.
In vielen Fällen sind Einweg-PET-Flaschen nachhaltiger als Mehrweg-Lösungen aus Glas, vor allem wenn die Transportwege bei der Mehrweg-Flasche 200 Kilometer überschreiten. Die für das Klima beste Alternative ist aktuell unsere Mehrweg-Flasche aus PET, wie sie in Österreich z.B. von Vöslauer eingesetzt wird. Wichtig ist, für jeden Fall die nachhaltigste Verpackung zu finden und zu nutzen. Kunststoff erweist sich hierbei oft als beste Wahl, wie zahlreiche Life Cycle Assessments belegen.
Unsere Kommunikation basiert ausschließlich auf diesen Daten und Fakten, die durch externe Analysen und Studien bestätigt werden. Dadurch grenzen wir uns klar von Greenwashing abgrenzen. Das ist mir persönlich und auch uns als Unternehmen besonders wichtig.
Lesetipp dazu: Das Märchen von der bösen PET-Flasche
Du hast den Green Marketing Kurs bei uns gemacht, warum hast du dich für diesen Kurs entschieden?
Bei ALPLA haben wir als Mitarbeitende die Möglichkeit, uns jedes Jahr weiterzubilden. Und der Kurs Green Marketing war für mich naheliegend, da es perfekt zu meinem Beruf passt und auch mit meinen privaten Interessen übereinstimmt. Ich habe mir vom Kurs neue Impulse zum Thema erhofft und diese in den zwei Tagen auch erhalten. Und übrigens: natürlich habe ich das kostenlose Angebot genutzt und bin mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zum Kurs angereist.