In der heutigen schnelllebigen Welt ist lebenslanges Lernen mehr als nur ein Schlagwort – es ist eine Notwendigkeit. Als Arbeitnehmer:in in Österreich hast du das Glück, verschiedene Möglichkeiten zu haben, dich beruflich weiterzubilden oder neue Fähigkeiten zu erwerben, ohne dein Einkommen komplett zu verlieren. Zwei dieser Möglichkeiten sind die Bildungskarenz und die Bildungsteilzeit. Doch was steckt hinter diesen Begriffen, und welche Option ist für dich die richtige? Lass uns das genauer betrachten!
Was ist Bildungskarenz?
Bildungskarenz bietet dir die Möglichkeit, für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr (bzw. 12 Monate) eine Auszeit von deiner Arbeit zu nehmen, um dich weiterzubilden. Das bedeutet, du bist von deiner Arbeitspflicht befreit und kannst dich voll und ganz auf deine Weiterbildung konzentrieren. Wichtig dabei: Dein Arbeitgeber muss der Bildungskarenz zustimmen. In dieser Zeit erhältst du kein Gehalt von deinem Arbeitgeber, kannst aber beim Arbeitsmarktservice (AMS) Weiterbildungsgeld beantragen. Dieses entspricht in der Regel dem Arbeitslosengeld und kann dir finanziell über die Runden helfen. Allerdings ist ein konkreter Bezug zum beruflichen Alltag unbedingte Voraussetzung. Aus- und Weiterbildungen, die im Hobbybereich angesiedelt sind, können nicht im Zuge einer Bildungskarenz absolviert werden.
Voraussetzungen für die Bildungskarenz
- Du musst mindestens sechs Monate ununterbrochen beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt sein (für Saisonarbeitskräfte gibt es eine Sonderregelung).
- Dein Arbeitgeber muss der Bildungskarenz zustimmen.
- Du musst während der Bildungskarenz mindestens 20 Stunden pro Woche (bzw. bei Betreuungspflichten von Kindern unter 7 Jahren 16 Stunden pro Woche) für deine Weiterbildung aufwenden.
- Die Mindestdauer der Bildungskarenz beträgt 2 Monate und maximal 12 Monate.
- Bei der Förderung von Studien müssen pro Semester 8 ECTS nachgewiesen werden oder die Bestätigung des Fortschritts einer Abschlussarbeit (z.B. Diplomarbeit)
- NEU: Ein Anteil von mindestens 25 % der Wochenstunden ist verpflichtend durch Vor-Ort- oder Live-Online-Seminare (Live-Stream) zu leisten. Somit gelten keine E-Learing Lehrgänge mehr die zu 100% felexibel absolvierbar sind. Achtung: Diese Neuerung gilt NICHT für Studiengänge, dort müssen, wie oben beschrieben 8 ECTS nachgewiesen werden!
Was ist Bildungsteilzeit?
Im Gegensatz zur Bildungskarenz bedeutet Bildungsteilzeit, dass du weiterhin arbeitest – allerdings in einem reduzierten Ausmaß. Deine Arbeitszeit muss dabei um mindestens 25 % reduziert werden, und gleichzeitig musst du eine anerkannte Bildungsmaßnahme absolvieren. Diese kann sowohl berufsbezogen als auch allgemeiner Natur sein. Auch hier gibt es finanzielle Unterstützung durch das AMS in Form von Bildungsteilzeitgeld, das den Einkommensverlust teilweise kompensiert.
Voraussetzungen für die Bildungsteilzeit
- Du musst bereits mindestens sechs Monate ununterbrochen bei deinem aktuellen Arbeitgeber beschäftigt sein.
- Auch hier muss dein Arbeitgeber zustimmen.
- Die Bildungsmaßnahme muss mindestens zehn Wochenstunden betragen, und du darfst deine Arbeitszeit um maximal 50 % reduzieren.
- Du kannst mindestens 4 Monate und maximal 24 Monate in Bildungsteilzeit gehen.
Welche Option ist die richtige für dich?
Die Entscheidung zwischen Bildungskarenz und Bildungsteilzeit hängt stark von deinen individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen ab. Hier sind einige Fragen, die dir bei der Entscheidung helfen können:
- Hast du die finanziellen Mittel, um für eine gewisse Zeit auf einen Großteil deines Gehalts zu verzichten? Dann könnte die Bildungskarenz für dich geeignet sein, da sie dir ermöglicht, dich voll und ganz auf deine Weiterbildung zu konzentrieren.
- Möchtest du weiterhin in deinem Job aktiv bleiben und gleichzeitig neue Fähigkeiten erwerben? In diesem Fall wäre die Bildungsteilzeit die bessere Wahl, da sie dir erlaubt, deine berufliche Praxis aufrechtzuerhalten und dennoch Neues zu lernen.
- Wie flexibel ist dein Arbeitgeber? Manche Arbeitgeber sind eher bereit, einer Bildungsteilzeit zuzustimmen, weil du weiterhin – wenn auch in reduziertem Ausmaß – zur Verfügung stehst.
Tipps und Tricks für die Planung deiner Bildungsauszeit
- Kommunikation ist der Schlüssel: Sprich frühzeitig mit deinem Arbeitgeber über deine Pläne und finde heraus, welche Unterstützung du erwarten kannst.
- Informiere dich über Fördermöglichkeiten: Neben dem AMS gibt es auch andere Fördermöglichkeiten, wie zum Beispiel Stipendien oder Zuschüsse. Auf unserer Webseite findest du eine Übersicht über mögliche Förderungen.
- Planung ist das A und O: Überlege dir genau, welche Bildungsmaßnahmen für dich am sinnvollsten sind und wie du deine Zeit optimal nutzen kannst. Beginn und Ende des Kurses oder Studiums müssen mit dem Zeitraum der Bildungskarenz bzw. -teilzeit zusammenpassen.
- Nutze Netzwerke und Ressourcen: Bei uns am Digital Campus Vorarlberg bieten wir nicht nur eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten, sondern auch eine Plattform, um dich mit Gleichgesinnten auszutauschen und zu vernetzen.
Fazit
Ob Bildungskarenz oder Bildungsteilzeit – beide Modelle bieten dir großartige Möglichkeiten, deine berufliche Zukunft aktiv zu gestalten. Wichtig ist, dass du dich gut informierst, deine Optionen abwägst und die für dich passende Entscheidung triffst. Denn die Zukunft liegt in deinen Händen – und du kannst sie lernen!
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